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Kolik beim Pferd

Kolik beim Pferd

Als Kolik werden beim Pferd alle Arten von Bauchschmerzen bezeichnet. Diese können die verschiedensten Ursachen haben und sehr gefährlich werden. Wird eine Kolik nicht rechtzeitig erkannt bzw. behandelt kann sie tödlich enden. Es ist daher sehr wichtig, eine beginnende Kolik schnell zu erkennen und die richtigen Maßnahmen zu setzen, bis der Tierarzt eintrifft.

Ursachen

Die Gründe, warum es zu einer Kolik kommt, sind vielfältig. An erster Stelle stehen natürlich Fütterungsfehler bzw. unbemerktes Fressen von schädlichen Substanzen. Schlechte Heuqualität (Schimmelbefall), zu frisches Heu (Mindestlagerung 4 Wochen) sowie zu schnelles Anweiden sind häufige Auslöser von Koliken. Ein Pferd hat einen sehr langen Darm und es kann nicht erbrechen. Wenn es also beispielsweise zu viel Kraftfutter auf einmal frisst - vielleicht, weil es aus seiner Box ausgebrochen ist und das Futterlager gestürmt hat - kann es das nicht wie der Mensch erbrechen, sondern diese Menge wandert im Darm weiter und verstopft ihn. Auch ein plötzlicher Futterwechsel und zu viel Stress (wie beim Menschen) können zu Koliken führen. Sogar ein Wetterwechsel ist bei sensiblen Pferden oft ein Auslöser für Bauchschmerzen. Bestimmte Faktoren begünstigen eine Kolik generell, z.B. Zahnprobleme, Verwurmung und Stress.

Arten von Kolik

Es gibt verschiedene Arten von Kolik, am häufigsten tritt die Krampfkolik auf. Eine Gaskolik entsteht durch Futterüberladung und den sich daraus bildenden Gasen. Eine Verstopfungskolik wird durch die Aufnahme von zu viel Futter ausgelöst. Der Magen kann diese große Menge nicht schnell genug weitertransportieren. Bei einer wetterbedingten Kolik, ist der Kreislauf des Pferdes angegriffen und die Verdauung verlangsamt sich. In weiterer Folge kann dies zu einem Darmverschluss führen. Die gefährlichste Form einer Kolik ist die Dünndarmverdrehung. 

Symptome

Das erste Anzeichen einer Kolik ist das Verweigern von Fressen. Das Pferd blickt immer wieder nach seinem Bauch, scharrt und ist unruhig. Es kann auch gegen seinen Bauch schlagen, sich hinlegen wollen und vermehrt gähnen. Schwitzen, erhöhte Pulswerte, Temperatur und Atemfrequenz sind weitere Symptome einer Kolik. Im Extremfall ist das Pferd panisch, schmeißt sich immer wieder auf den Boden und wälzt sich. Letzteres ist besonders gefährlich, da es durch die Rollbewegung zu einer Darmverschlingung kommen kann. Nur eine schnelle Operation kann dann das Pferd retten. Nicht jede Tierklinik ist jedoch auf Kolikoperationen spezialisiert, weshalb oft noch weite Anfahrtswege die Situation verschärfen. 

Erste Hilfe

Bei den ersten Anzeichen einer Kolik ist auf jeden Fall der Tierarzt zu informieren - je schneller der Schweregrad abgeklärt wird, desto besser. Bis zum Eintreffen des Veterinärs kann aber einiges getan werden:

- jegliches Futter sofort entfernen

- das Pferd im Schritt führen und keinesfalls aus den Augen lassen

- als homöopathisches Mittel hat sich Nux Vomica D 6 bewährt 

- da das Pferd durch die Schmerzen Panik hat, beruhigend einwirken

- das Pferd immer zudecken, meist ist der Kreislauf ebenfalls angeschlagen

- Wälzen möglichst verhindern

Ist die Kolik nur leicht, kann sich bereits durch das Führen eine Besserung einstellen. Ein sehr gutes Zeichen ist, wenn das Pferd dabei äppelt. Allerdings kann es sich auch bei nur leichten Koliksymptomen um eine schwere Form handeln, daher ist IMMER der Tierarzt hinzuzuziehen. Wird die Kolik nicht gleich behandelt, verschlechtern sich die Symptome und eine Heilung wird immer schwieriger. 

Was macht der Tierarzt?

Der Tierarzt wird die Darmgeräusche mit einem Stethoskop abhorchen, die Schleimhäute kontrollieren und Puls/Atem/Temperatur messen. Er nimmt sodann eine rektale Untersuchung vor, um die Lage der Darmteile zu ertasten und Veränderungen festzustellen. Dabei muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, da durch die Verkrampfung der Darm verletzt werden könnte. Ist die Kolik nicht zu schwer, reicht oft ein krampflösendes Medikament und Kreislaufmittel. Handelt es sich um eine Verstopfungskolik, wird meist ein Abführmittel verabreicht. Besteht der Verdacht auf Darmverschlingung muss das Pferd schnellstens in eine Klinik transportiert werden. 

Nach der Kolik - was tun?

Je nach Schwere der Kolik wird meist eine Diät verordnet. Die ersten Tage wird oft überhaupt kein Kraftfutter angeboten. Die Umstellung auf normale Nahrung muss langsam und gezielt erfolgen. Manche zu Kolik neigenden Pferde müssen Zeit ihres Lebens eine spezielle Fütterung erhalten. Besonders im Hochleistungssport sind stressbedingte Koliken durch ständigen Stall- und Klimawechsel ein leider allzu bekanntes Übel. 

Vorbeugende Maßnahmen

Um Koliken vorzubeugen, muss besonders auf die richtige Fütterung geachtet werden. Die Verdauung eines Pferdes ist auf langdauernde Nahrungsaufnahme von kleinen Portionen ausgerichtet. Der Pferdemagen ist sehr klein und kann nur geringe Mengen aufnehmen. Man sollte Kraftfutter daher auf möglichst viele Portionen pro Tag aufteilen. Raufutter (Heu) sollte dem Pferd rund um die Uhr zur Verfügung stehen, ebenso Wasser. Genauso wichtig sind genügend Bewegung im Freien und die Vermeidung von Stress. Futterumstellungen müssen sehr langsam vorgenommen werden. Bei Beginn der Weidesaison soll langsam angeweidet werden und kontrolliert werden, ob giftige Pflanzen oder Bäume für das Pferd erreichbar sind. 

Gefahr durch gute Absicht

Durch das übergroße Angebot an "speziell für diese eine Rasse oder diese Verwendung" produzierte Fertigfuttermischungen, wird das Wesentliche oft übersehen. Ein alter sehr bekannter Rennpferdetrainer sagte einmal: "Warum glaubt ihr, haben die Pferde so einen langen Darm? Sie holen sich in jedem Abschnitt das heraus, was sie brauchen. Gibt man ihnen alles fertig als "Rundum-sorglos-Paket" ist der Darm nicht ausgelastet". Auch Freizeitreiter übersehen oft die Gefahr der nicht pferdegerechten Fütterung. Wenig ausgelastete Pferde kommen auch mit einer geringen Kraftfuttermenge bzw. komplett ohne Zusatzfutter aus. Freizeitreiter übersehen oft die Gefahr der nicht pferdegerechten Fütterung. Wenig ausgelastete Pferde kommen auch mit einer geringen Kraftfuttermenge bzw. komplett ohne dieses aus. Hierbei muss auch auf die Rasse des Pferdes Rücksicht genommen werden: Ein genügsames Islandpferd ist bezügliche Nahrungsbedarf mit einem englischen Vollblüter absolut nicht zu vergleichen. Bekommt der eine zu viel und der andere zu wenig, ist eine Kolik vorprogrammiert.

Eine artgerechte Haltung und Fütterung ist also die beste Voraussetzung, einer Kolik vorzubeugen.

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